OSZLS-Impressionen - page 41

Doch Louise Schroeder konnte überzeugen und wurde 1919 als Abgeordnete in die National-
versammlung gewählt. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildete dabei ihr Einsatz für die Rech-
te der Frauen und Mütter, was schließlich zur Einführung des ersten Mutterschutzgesetzes in
Deutschland führte, zur „Lex Schroeder“.
1919 war sie in ihrer Partei ebenfalls maßgeblich an der Entstehung des „Ausschuss für so-
ziale Fürsorge“ beteiligt, eines Vorläufers der später von Marie Juchacz und Elfriede Ryneck
in Berlin gegründeten „Arbeiterwohlfahrt“.
Als im Sommer 1933 die SPD und mit ihr alle zugehörigen Organisationen verboten wurden,
verlor Louise Schroeder sämtliche Ämter und somit auch ihr Einkommen. Um sich und ihre
Mutter zu versorgen, machte sie sich mit einem kleinen Brotladen selbständig. Doch ihr Ein-
kommen blieb sehr gering. Da sie den „Hitlergruß“ verweigerte und an ihrem Laden an so-
genannten „nationalen Feiertagen“ nicht die Hakenkreuzfahne hissen wollte, vertrieb man
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