Louise-Schroeder-Schule als Beispiel eines Berliner Oberstufenzentrums im Fokus internationaler Bildungsverantwortlicher und Journalisten

Louise-Schroeder-Schule als Beispiel eines Berliner Oberstufenzentrums im Fokus internationaler Bildungsverantwortlicher und Journalisten

Besuch einer internationalen Delegation des Auswärtigen Amtes

Im Rahmen einer einwöchigen Informationsreise über das Auswärtige Amt nach Bonn, Köln und Berlin zum Thema duales Ausbildungssystem besuchte uns am 9. November 2016 eine internationale Delegation, um sich vor Ort ein Bild von der Arbeit an einem Oberstufenzentrum zu machen. Die Teilnehmer kamen aus 18 Ländern, unter anderem aus Trinidad und Tobago, den USA, Mexiko, Chile, Indien, Taiwan, Polen und der Russischen Föderation und haben in ihren Heimatländern größtenteils Schlüsselpositionen in der Bildungspolitik inne. Nach Gesprächen mit Verantwortlichen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Bonn und der Besichtigung des Ausbildungszentrums der Ford Werke in Köln stand in Berlin unter anderem der Besuch unseres Oberstufenzentrums auf dem Programm.
Geleitet wurde die Veranstaltung von unserem Schulleiter Ralph Buß, der nach einer kurzen Darstellung des dualen Ausbildungssystems in Deutschland einen Überblick über die berufliche Bildung in Berlin gab und dabei die besondere Struktur der Oberstufenzentren hervorhob. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Darstellung des Unterrichtens in Lernfeldern. Esther von Boehmer, eine Kollegin des Teams trainee.IN.europe, erläuterte den ausländischen Teilnehmern die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie Auszubildende mit Hilfe von Erasmus+ Stipendien praktische Arbeitserfahrungen im EU-Ausland sammeln können. Die internationalen Gäste waren besonders erstaunt darüber, dass die Auszubildenden während dieser Zeit nicht nur ihre Stipendien erhalten, sondern die Arbeitgeber ihnen sogar ihre Ausbildungsvergütung weiter zahlen, obwohl sie ihnen während ihres Praktikums nicht als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Bei einem gemeinsamen Mittagessen konnten sich die Gäste dann in lockerer Atmosphäre mit den teilnehmenden Lehrkräften austauschen und Fragen stellen, die nicht im Plenum beantwortet worden waren. Außerdem wurde die Pause dazu genutzt, um über aktuelle Themen zu sprechen.

Nach dem Mittagessen stand ein Besuch in Klassen aus den unterschiedlichen Bildungsgängen auf dem Programm. Die große Gruppe wurde dafür in vier kleine Gruppen aufgeteilt und zu den Klassenräumen geführt. In allen vier Gruppen kam es zu einem regen Austausch zwischen den auswärtigen Gästen und den Schülerinnen und Schülern. Diese wurden z.B. gefragt, warum sie diesen Ausbildungsgang gewählt haben oder wie zufrieden sie mit dem gebotenen Unterricht sind, was zu allgemein positiver Resonanz führte. Fragen der Schülerinnen und Schüler bezogen sich überwiegend auf die Bildungssysteme in den Ländern der Teilnehmer des Auswärtigen Amtes. So wurde der griechische Gast zur aktuellen Krise und der damit verbundenen hohen Arbeitslosigkeit befragt, der Teilnehmer aus den USA zur Präsidentschaftswahl und den möglichen Folgen für die Jugend.
Nach dieser halbstündigen Frage-Antwort-Runde war die Veranstaltung beendet, und die Gäste wurden wieder zu ihrem Bus geführt. Alle Beteiligten unserer Schule blicken auf einen sehr informativen und bereichernden Besuch zurück, denn die Gäste haben sich nicht nur informiert, sondern uns ebenfalls einen kleinen Einblick in die Situation ihrer eigenen Länder gewährt. Die Schülerinnen und Schüler haben sich sehr gefreut, dass ihre Form der Ausbildung auf ein so großes internationales Interesse trifft.

Paul Steinbeck (Praktikant) und Esther von Boehmer, Team trainee.IN.europe 6.12.2016